Prächtige Linden, Blutbuchen und Platanen säumen den Weg zum Schloss Senden. Das ungewöhnliche Wasserschloss stammt in seinen ältesten Bauteilen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Hier beeindruckt es mit dem ältesten erhaltenen Dreistaffelgiebel – ein charakteristisches Beispiel für die Giebelgestaltung vieler Burghäuser des Münsterlandes.
Das dreiflügelige Schloss blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück. Die Anlage, die sich nebst dem Herrenhaus aus einem Innenhof, zwei Wassergräben und einem Vorburggelände zusammensetzt, besitzt Bauteile des 12. bis 18. Jahrhunderts. Um 1350 ging das Schloss an die Herren von Senden über, ein altes westfälisches Adelsgeschlecht. Die Erbtochter dieses Geschlechts heiratete Ende des 14. Jahrhunderts den Erben der Drosten zu Kakesbeck, der seinerseits ebenfalls mit den Drosten zu Vischering verwandt war. Hierdurch bildete sich ein neuer Familienzweig: Die Droste zu Senden. Kurz darauf begann der Bau der Anlage. Der jüngste Teil ist das sogenannte Mannenhaus, das 1719 erbaut wurde und heute durch seinen charmant schiefen Eindruck begeistert.
Im Laufe der Jahrhunderte waren sowohl Senden als auch die Anlage selbst immer wieder Spielstätten kriegerischer Auseinandersetzungen. Das Schloss blickt auf eine wechselreiche Historie an unterschiedlichen Besitzern und Nutzungen zurück.
Heute kehrt in Schloss Senden neues Leben ein: Der gemeinnützige Verein Schloss Senden e.V. hat die gesamte Schlossanlage 2015 übernommen, um sie zu einem Kultur- und Bildungsort umzugestalten. Besucherinnen und Besucher können sich vom fortschreitenden Sanierungsprozess überzeugen und erleben, wie das Schloss von einem "Lost Place" zu einem neuen Highlight aufblüht. Bereits jetzt finden regelmäßig Konzerte, Themenführungen und andere saisonale Veranstaltungen statt.
Die Öffnungszeiten gelten ausschließlich für die Parkanlage.